BÜCHER
Ausgabe 05/2023

Liebe Leser*innen,
es ist gut, endlich wieder durch die große, weite Literaturwelt reisen zu können, wie unsere Autorin Alva Gehrmann, die in Helsinki den Schriftsteller Mooses Mentula getroffen hat (ab S. 18). Mit den Krimischriftstellerinnen im Nachbarland Schweden hat unsere Krimi-Ressortleitung Meike Dannenberg zahlreiche Gespräche geführt, um die aktuelle Erfolgsserie der weiblichen Stimmen aus Schweden, die derzeit so zahlreich wie noch nie ins Deutsche übersetzt werden, zu ergründen. „Es war wie eine Explosion“, kommentiert etwa Tove Alsterdal selbst ungläubig schmunzelnd den Sensationserfolg ihrer Eira-Sjödin-Reihe (ab S. 38). Karin Smirnoff sagt auf die Frage, was sich verändern wird, jetzt, da eine Frau die Millennium-Reihe weiterschreibt: „Es gibt mehr Gewalt und Blut.“ (ab S. 42) Und Malin Persson Giolito kommentiert diesen Trend, alle weiblichen Stimmen zu summieren, durchaus kri- tisch: „Was ich traurig finde, ist, dass die Krimiautorinnen alle zusammengeworfen werden. Wir sollen ‚Queens of Crime‘ sein, mit langem, gelocktem Haar, glamourös und gutaussehend – und möglichst alle zusammen auf einem Foto. Niemand spricht über die männlichen Krimiautoren als Gruppe, und sie werden separat abgelichtet. Dabei gibt es nichts Individuelleres, als zu schreiben.“ (ab S. 46) Im Schreibprozess des Bestsellerautors Klaus-Peter Wolf kommt Sprache sehr früh zum Klingen. Wie genau, erzählte er beim Studiobesuch während seiner neuesten Hörbuch-Aufnahmen (ab S. 82). Und so, wie auch der Erfinder der Ostfriesenkrimis sein Glück gleich an der heimischen Küste fand, schweifen auch die Ideen für Abenteuer und Ausflüge in die Natur, die wir in unserem Outdoor-Blickpunkt zusammengestellt haben, nicht in die weite Ferne. Fahrradtouren zwischen den Küsten, sagenhaft wandern im Salzkammergut (S. 69, Foto unten) – genießen Sie den restlichen Sommer, reichlich Leseproviant finden Sie wie immer in diesem Heft!

Herzlich, Tina Schraml